Unsere Zähne bergen viele Geheimnisse: jahrhundertealte Geschichten über unsere Vorfahren, wo sie gelebt haben, was sie gegessen haben und wohin sie gereist sind. Die Bioarchäologin Carolyn Freiwald zeichnet hier die Geschichte der menschlichen Migration durch Amerika nach…

Von den Maya-Königen und den Seeräubern in Belize bis hin zu den ländlichen Bauern in den Appalachen, dieses Video illustriert auf spannende Weise ein völlig unerwartetes Abenteuer: das unserer Zähne!

Carolyn Freiwald und ihr Team nutzen in ihrer Forschung unter anderem Strontium- und Sauerstoffisotope, um den Herkunftsort einer grossen Stichprobe von Menschen zu untersuchen. Die Isotope werden nämlich im Zahnschmelz der menschlichen Zähne abgelagert. Der Zahnschmelz bildet sich in den ersten Lebensjahren. Und da er auch nach dem Tod weitgehend intakt bleibt, kann er eine Signatur des Geburtsortes liefern. Ausserdem ergibt sich die logische Folgerung: wenn die Isotopenverhältnisse des Zahnschmelzes vom Todesort abweichen, muss die Person also im Laufe ihres Lebens umgezogen sein.

«Wenn du eine Superkraft haben könntest, welche wäre das?» Darauf antwortet Carolyn Freiwald, Archäologin an der Fakultät für Soziologie und Anthropologie der Universität Mississippi in den USA, sie würde gerne Zeitreisen machen. Sie fügt hinzu: «Zahnärztliche Archäologie ist der beste Weg, um herauszufinden, wie das Leben der Menschen in der Vergangenheit aussah. Mit ein wenig Scharfsinn kann die chemische Zusammensetzung des Zahns eine Mini-Geschichte des Lebens einer Person hergeben.»

Anders oder lapidar formuliert kann man ihre Arbeit also mit dem Satz «Dein ganzes Leben ist in einem Zahn enthalten» zusammenfassen.

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