Tätowierungen können Menschen verändern und emanzipieren. Manche nutzen sie, um aufgrund von Narben, körperlichen Fehlbildungen oder den Folgen eines Eingriffs oder einer Krankheit eine neue Verbindung zu ihrem Körper zu schaffen.

Die Tätowiererin Becky Barker stellt hier die Techniken und die Kunst des medizinischen Tätowierens vor und erklärt, wie dieser schnell wachsende Bereich dazu beiträgt, die Lebensqualität von Brustkrebsüberlebenden und allen Menschen zu verbessern, die sich regenerieren wollen, durch Techniken, die weit über die Epidermis hinausgehen.

In der zeitgenössischen Kultur konzentrieren sich die medizinischen Kräfte von Tätowierungen oft eher auf die Steigerung des Wohlbefindens als auf die Vorteile für die körperliche Gesundheit. Tätowierungen sind letztlich eine Form des kreativen Selbstausdrucks mit einer Vielzahl von Bedeutungen, die je nach Person unterschiedlich sind. Für manche wird eine Tätowierung kosmetisch eingesetzt, um das Selbstbewusstsein zu stärken. Andere möchten in einem dauerhaften Kunstwerk an jemanden oder etwas für sie Bedeutsames erinnern.

Neben der Verschönerung einer Narbe oder der Steigerung des Selbstvertrauens beispielsweise wird das Tätowieren mit einer Reihe weiterer gesundheitlicher Vorteile in Verbindung gebracht, darunter auch einer Senkung des Stressniveaus. Studien zeigen, dass Menschen mit mehreren Tattoos einen niedrigeren Cortisolspiegel, das berühmte Stresshormon, haben. Am interessantesten ist aber wohl, dass Tätowierungen zunehmend eingesetzt werden, um ihren Trägern bei der Bewältigung vergangener Traumata zu helfen.

In diesem Sinne können Tätowierungen als eine Form der alternativen Therapie verstanden werden, ähnlich wie Akupunktur. Nur dass der zu behebende Schmerz diesmal kein körperlicher ist. Stattdessen rührt die Heilkraft von Tätowierungen daher, dass sie dabei helfen, einen tieferen emotionalen Schmerz zu behandeln. Kurz gesagt bieten sie eine Art Abschluss für ein traumatisches Kapitel, und hierin liegt zweifellos ihre wahre Heilkraft.

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